Was mir aufgefallen ist

Ich plädiere gerne dafür, dass Pflege- und Adoptiveltern auch gut über die ersten Eltern ihres Kindes reden. Eigentlich...

Ich sprach gestern mit meiner Tante. Sie erzählte mir, dass sie einmal dabei war, als meine erste Mutter, meine Geschwister und meine Oma mich zu einem Spaziergang abgeholt hatten.

Sie ist eine liebreizende Dame, die ich schon seit Jahren kenne und schätze. Vor einigen Jahren riet sie ihrer Tochter, die kinderlos war, ein Kind zu adoptieren. Und jetzt sprach sie mich auf mein Buch an.

Ich sprach gestern mit Petra Welkers, 57. Sie ist Autorin des Buches „Geburtsgeheimnis. Adoption im Spiegel von Geschichte und Therapie“, einer Mischung aus Autobiographie, Sachbuch und Märchen.

Ich habe mich immer über den Ausdruck „einen Hund adoptieren“ geärgert. Ich fand, dass dieser Ausdruck den Schmerz des adoptierten Kindes verniedlicht. Seit letzten Samstag sehe ich das anders.

Äpfel an einem Baum, der mir nicht gehörte! Durfte ich sie einfach pflücken? Ohne etwas zu bezahlen? Ohne etwas im Gegenzug zu schenken? Ohne etwas vorher dafür geleistet zu haben?

Eine Journalistin rief mich an. Sie wollte Interviews führen mit Adoptierten und fragte mich, ob ich ihr welche nennen könnte.

Er, Mitte 20, saß mir gegenüber im Zug. In seiner Hand ein Buch über Psychotherapie und Trauma.

Mit 6 oder 7 Jahren habe ich meinen Vater das letzte Mal gesehen. Er ist jetzt schon lange tot. Hat er mich gesegnet?

Vielleicht kennst du die Geschichte von Jakob und Esau. Eigentlich müsste es heißen „die Geschichte von Esau und Jakob“. Denn Esau war der Erstgeborene. Doch Jakob

“Irgendwann muss doch mal gut sein.“ Oder: „Du musst auch mal nach vorn blicken.“ Oder: „Du solltest dich damit aussöhnen.“ Oder

Ja, sie ist nicht immer leicht, die Beziehung zwischen ersten Eltern und Pflege- oder Adoptiveltern.

Sie war die resolute Oma schlechthin, erzählte mir ihre Enkelin, mittlerweile selbst eine gestandene Frau.

So hat mich noch kein Mensch angesehen. Nicht davor und nicht danach. Es war nicht etwa ein verliebter Blick, nein, ... aber der Reihe nach.