Was immer mit uns geht

16.11.2022

Egal ob du adoptiert wurdest oder nicht: Wir zwei haben eins gemeinsam. Wir waren beide Kinder.

Und diese Kindheit – mit ihren Freuden, ihren Tränen, ihren Gefühlen und Gedanken, ihren Erlebnissen, Verletzungen und Träumen, die geht immer mit uns mit.

Literarisch kann man das so ausdrücken:

„Die Kindheit ist ein Gefängnis, aus dem man nicht entrinnen kann, ein Urteilsspruch, gegen den es keine Berufung gibt. In dieses Geschick müssen wir uns alle fügen.“

(P. D. James: Ihres Vaters Haus, München 2003, 216.)

Oh, das hört sich nicht so schön an. Nur zu deiner Information: Die Protagonistin in diesem Krimi wurde adoptiert und macht sich auf, ihre Eltern, ihre Wurzeln, sich selbst zu finden. So heißt es gleich am Anfang:

„Philippa Rose Palfrey - so nennt man mich nur. Ich bin hier, um herauszufinden, wer ich eigentlich bin.“

(P. D. James: Ihres Vaters Haus, München 2003, 11.)

Ja! Denn wenn wir wissen wollen, wer wir sind, kommen wir nicht umhin, auf unsere Kindheit zu schauen. Und auf unsere Eltern und deren Eltern.

Meine Einschätzung: Wenn wir so tun, als wenn uns unsere Kindheit nichts anginge, als wenn wir jetzt einfach nur Erwachsene wären, dann ist sie wie ein Gefängnis, aus dem wir nicht entrinnen können.

Wenn wir sie aber in unser Sein integrieren, wie es im Therapeutendeutsch heißt, dann ist unsere Kindheit kein Gefängnis mehr, sondern ... – jetzt fällt mir auf die Schnelle kein passender Vergleich ein. Vielleicht hast du einen?

 

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