Der Stolz der ersten Mutter – berechtigt und unberechtigt
Ich finde jede Mutter hat das Recht, stolz zu sein auf ihr Kind. Und auf sich, und das beziehe ich auch auf die Mutter, die ihr Kind weggegeben hat. Schließlich ist und bleibt sie die Mutter, sie hat es ausgetragen und geboren und mal mehr, mal weniger Zeit versorgt.
Dennoch habe ich ein kleines Problem damit, wenn sie, ... Ach, weißt du was, ich lass einfach mal Larry Ellison zu Wort kommen, den Gründer von Oracle, erfolgreich und schwer reich – und adoptiert. Mit 9 Monaten.
Was sagt er über seine erste Mutter?
„I thought it was undignified for her to brag about 'her son's' money. I wasn't really her son - she had given up that long time ago.“
„Ich dachte, sie hatte kein Recht, mit dem Geld "ihres Sohnes" zu prahlen. Ich war nicht wirklich ihr Sohn - davon hatte sie sich vor langer Zeit verabschiedet.“
(Matthew Symonds with Commentary by Larry Ellison: SOFTWAR. An Intimate Portrait of Larry Ellison and Oracle, New York, NY, 2003, 340 [Übersetzung von mir].)
Ich kann Larry Ellison verstehen. Zugleich aber auch die Mutter, den Stolz der Mutter.
PS. Ich habe übrigens vor zehn Jahren Schreibseminare für Oracle Deutschland gegeben. Denkst du, mir wäre damals aufgefallen, dass der Oracle-Gründer adoptiert war? Wie auch? Ich war noch in der Verdrängung. Ich war ja nicht adoptiert. Meinte ich.